Sehr geehrte Frau Steinruck,
vor kurzem hat Projekt Medizinisches Versorgungszentrum wieder volle Fahrt aufgenommen, ich würde sagen von Null auf Hundert. Vor etwa zwei Jahren war dieses Thema schon einmal aktuell und ich war heilfroh, als es hieß, dass die Planung des Ärztehauses an der Horst-Schork-Straße ad acta gelegt wurde. Umso geschockter war ich, als ich hörte, dass die Planung wieder in vollem Gange ist.
Ich habe große Bedenken was dieses Projekt angeht, vor allem was die Verkehrssituation auf der Horst-Schork-Straße angeht. Hier ist ohnehin schon sehr viel Verkehr, wie soll das werden, wenn hier noch ein riesiges medizinisches Versorgungszentrum steht mit vielen hundert Patienten am Tag? Dazu kommen noch die ganzen Mitarbeiter und Zulieferer für die Praxen und das Bistro, welches auch noch zusätzlich Kunden anlocken wird. Das kann meiner Meinung nur in einem Verkehrschaos enden. Ich hatte vor zwei Jahren mit der Stellvertretung von Herrn Scheuermann, Frau Albrecht gesprochen und auf den auch damals schon vielen Verkehr hingewiesen. Dieses Argument wurde direkt abgewiegelt, es sei gar nicht so viel Verkehr auf der Horst-Schork-Straße. Das erweckt bei mir den Anschein, dass die zuständigen Personen die wahre Verkehrssituation nicht kennen oder dies nicht wollen.
Ein weiterer Punkt ist der Zustand der Kanalisation. Ich habe in der Vergangenheit schon öfter gehört, dass bei einigen Anwohner der Horst-Schork-Straße Wasser durch den Ablauf im Keller eindringt. Der Kanal an dieser Stelle ist offenbar schon jetzt überlastet und stammt meines Wissens aus Zeiten, als die Bebauung noch eine ganz andere war und es die Häuser auf der linken Seite Richtung Westen noch gar nicht gab. Ein so großer Gebäudekomplex wäre eine sehr große weitere Belastung der Kanalisation. Ich kann mir ohnehin nicht erklären, warum das Projekt so groß geraten ist, zwölf Praxen plus Dienstleister scheint mir überdimensioniert.
Im letzten Bericht in der Rheinpfalz wird steht, dass in Oppau kein anderer Standort gefunden wurde. Man könnte das Ärztehaus doch auch neben der neuen Polizeiwache errichten. Warum beschränkt man sich nur auf diesen Stadtteil, hat man in Edigheim überhaupt Standorte in Erwägung gezogen? Zum Beispiel ist im Ostring am Parkplatz vom Friedhof eine Stelle, wo ein solches Projekt ebenfalls hinpassen könnte.
In den vergangenen Jahren hätte es mit Sicherheit andere Alternativen gegeben. Die alte Post in Oppau stand ewig leer, die alte Polizeiwache im Zentrum, die Veränderungen neuer Penny-Markt und Rossmann an der Ortsgrenze zu Edigheim hätten vielleicht auch hierfür genutzt werden können, wenn man dies rechtzeitig bedacht hätte und wären vom zentralen Standort auch viel sinnvoller gewesen. Jetzt muss plötzlich so schnell wie möglich ein medizinisches Versorgungszentrum her, an einer denkbar ungeeigneten Stelle am äußersten südlichen Rand von Oppau. Ich glaube, dass das zu schnell geht und viele Dinge nicht bedacht werden, von der Natur, die darunter zu leiden hat ganz zu schweigen.
Ich kann sie nur bitten dieses Vorhaben zu überdenken, ich meine das kann an dieser Stelle nur schiefgehen und wir Anwohner müssen dann sehr darunter leiden.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Berry